Projektbericht: „Wir lernen die Hauptstadt kennen!“

Rückblick auf den Jahresabschluss 2018 – Ausfahrt der Wohngruppe Amal, CVJM Erfurt e.V.

Fahrt der Jugendhilfeeinrichtung „WG amal“ des CVJM Erfurt e.V. in die Bundeshauptstadt Berlin

Vom 14.-16.12.2018, dem Wochenende des dritten Advent, fuhren die sieben Bewohnerinnen der Wohngruppe amal des CVJM Erfurt e.V. gemeinsam mit zwei Betreuerinnen nach Berlin.

Die Bewohnerinnen der Wohngruppe wünschten sich bereits seit längerem einen gemeinsamen Ausflug in die Hauptstadt – aus diesem Wunsch entstand schließlich ein Kleinprojekt, welches darauf abzielte, Freizeit mit politischer und kultureller Bildung zu verknüpfen.

Die Mädchen hatten für ihre Reise in den vergangenen Monaten auf gemeinsame monatliche Gruppenaktivitäten verzichtet, um das Geld für einen Besuch nach Spree-Athen zu sparen. Außerdem brachten sich die Bewohnerinnen der WG amal aktiv in die Planung und Finanzierung mit ein und halfen beispielsweise auf dem Erntedankfest der Lutherkirche mit.
An dieser Stelle möchten wir zudem ebenfalls dem Jugendforum Erfurt- Startklar! in Verbindung mit Freies Radio Erfurt e.V. herzlichst danken, die diese Exkursion aus dem LAP Jugendfond 2018 sehr großzügig finanziell unterstützen und somit überhaupt erst möglich machten. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an den CVJM Erfurt e.V., der die Kosten darüber hinaus deckte.
Das Programm für das Wochenende wurde in mehreren Vorbereitungstreffen gemeinsam mit den Mädchen ausgearbeitet. Zur weiteren Planung, an der alle beteiligt waren, gehörten jedoch auch Reservierungen und Buchungen, sowie eine Menge Recherche.
Startklar war das Abenteuer am Morgen des 14.12.: Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt.
Am Nachmittag waren wir dann endlich da und schlugen uns durch den Großstadtdschungel zu unserer Unterkunft in Berlin- Pankow. Nach dem Beziehen der Zimmer und einem gemeinsamen Einkauf für das Frühstück am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg, um die Hauptstadt zu erkunden. Mit der U-Bahn ging’s zum Brandenburger Tor, und dann von dort in einem abendlichen Spaziergang zum gemeinsamen Abendessen in einem äthiopischen Restaurant in Kreuzberg. Lecker!
Fazit des ersten Tages: Berlin ist ganz schön groß – und kälter als Erfurt 😉

Gut gestärkt nach einem gemeinsamen Frühstück am Folgetag, machten wir uns am Samstag dann auf zur Stadtführung der Gruppe „Wir sind Berlin“, wo junge Berliner*innen anderen Jugendlichen ihre Stadt zeigen. Unsere Tour führte uns zu Überbleibseln der Teilung Berlins und mitten hinein in ein wichtiges und bis heute nachwirkendes Stück deutscher Geschichte. Unser Stadtführer Sidney erzählte uns viel über die ehemalige Teilung Deutschlands und wo man dies heute konkret in Berlin noch sehen kann. Trotz der Kälte stellten die Mädchen viele Fragen und konnten viele Fragen unseres Guides mit Bravour beantworten.
Da ein Mädchen krankheitsbedingt leider in der Unterkunft bleiben musste, machten wir uns nach der zweistündigen Stadtführung auf den Rückweg nach Pankow, um uns etwas aufzuwärmen. Der Nachmittag stand den Mädchen auf eigenen Wunsch hin zu freier Verfügung. Um auch dem erkrankten Mädchen eine Teilnahme an einem Teil der Gruppenaktivitäten zu ermöglichen, beschlossen wir, gemeinsam in der Unterkunft zu Abend zu essen und anschließend mit dem Rest noch auf ein Kultur- und Musikfestival zu gehen.
Am Sonntag ging es dann zum Weihnachtsmarkt auf den Alexanderplatz und dann zum krönenden Abschluss auf den Fernsehturm, um Berlin noch einmal von oben zu betrachten. Danach war das Wochenende in Berlin auch schon wieder vorbei und es ging zurück nach Erfurt.

Fazit
Das Wochenende hat uns allen viel Spaß gemacht und den Mädchen Deutschland ein bisschen näher gebracht. Für fast alle war es das erste Mal in Berlin oder überhaupt so einer so großen und bunten deutschen Stadt, die geprägt ist von kultureller Vielfalt, Geschichte und Politik. Insbesondere die Größe Berlins beeindruckte sehr. Aufgrund der Kälte sowie drei Krankheitsfällen in der Gruppe konnten leider nicht alle angepeilten Programmpunkte umgesetzt werden. Besonders aber die Stadtführung zur Teilung Berlins weckte das Interesse der Mädchen für deutsche Geschichte und gewährte neue Einblicke. Durch die Exkursion in die Bundeshauptstadt ist es ein Stück mehr gelungen, die Partizipation zu stärken und einen Beitrag zur Integration zu leisten.

Beitrag von Steffi Treichel und Stephie Drechsel