Der C. S. Lewis Adventskalender – 4/24

Manchmal kann ein Zitat einfach für sich stehen:

„Wie sollten wir uns in der Gegenwart wirklich schlechter Menschen verhalten? […] ‚wirklich schlechter Menschen, die mächtig, wohlhabend und unbußfertig sind‘ […] Christus ist unser Vorbild – Christus im Gespräch mit der samaritanischen Frau am Brunnen, Christus in der Begegnung mit der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, Christus beim Essen mit den Zöllnern. Damit meine ich natürlich, dass seine Demut, seine Liebe, seine völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem üblen Ruf und den entstellenden Schilderungen, die er sich damit einhandeln konnte, uns Vorbild wird; nicht etwa, […] dass irgendeiner von uns, der dafür nicht durch sein Priesteramt, sein Alter, seine langjährige Beziehung oder durch die ehrliche Bitte der Sünder selbst qualifiziert wäre, andere Menschen auch nur mit einem Hauch der Autorität Christi zurechtweisen und ihnen Vergebung zusprechen könnte, ohne unverschämt und anmaßend zu sein. (Man muss sehr aufpassen, dass nicht unser juckendes Verlangen, andere herablassend zu behandeln und uns wichtigzutun, sich als Berufung tarnt, den ‚Gestrauchelten‘ zu helfen. Oder uns den Blick dafür verschleiert, dass wir selbst gestrauchelt sind – und in Gottes Augen vielleicht noch viel schlimmer.)“[1]


[1] Clive Staples Lewis. Das Gespräch mit Gott: Beten mit den Psalmen. Brunnen: Gießen, 20193. S. 79f.