Der C. S. Lewis Adventskalender – 11/24

Gestern habe ich erwähnt, dass sich viele Werke Lewis‘ um die Frage des rechten Verhaltens drehen. Er war sich bewusst, dass er selbst dabei den Ansprüchen nicht immer gerecht wurde und dass er keineswegs besser war als andere Menschen. Er wusste um seine Fehler und mich beindruckt nach wie vor, wie er damit umgegangen ist. In seiner Autobiografie schreibt er:

„Hier ist ein Bursche, … der sich uns [Lesenden] immer als moralischer und religiöser Schriftsteller präsentiert hat; und nun schreibt er [Lewis] doch glatt ein ganzes Kapitel, in der er seine alte Schule als eine regelrechte Schmiede unreiner Liebschaften [Päderastie] schildert, ohne auch nur ein einziges Wort über die Abscheulichkeit dieser Sünde zu verlieren! … [Der eine Grund dafür] ist, daß die fragliche Sünde, wie ich schon sagte, eine der beiden ist (die andere ist das Glücksspiel), die zu begehen ich mich nie in Versuchung fühlte. Ich werde mich nicht in fruchtlosen Tiraden gegen Feinde ergehen, denen ich nie im Kampf begegnet bin. (‚Soll das heißen, das Sie [Lewis] all die anderen Laster, über die Sie so ausführlich geschrieben haben …‘ Nun, freilich, das soll es heißen, leider; aber das tut im Moment nichts zur Sache.)“[1]


[1] Clive Staples Lewis. Überrascht von Freude. Brunnen: Gießen, 2007. S. 125.