Der C. S. Lewis Adventskalender – 12/24

Lewis gilt als einer der größten Apologeten [Glaubensverteidiger] des 20. Jh. Er war stets darum bemüht, anderen Menschen das Christentum verständlich zu machen und er zeigte mit seinen Werken, dass ein Mensch nicht seinen Verstand abschalten muss, um Christ zu werden (eher im Gegenteil). Doch weil anscheinend genau das fortwährend eine verbreitete These ist, lohnt es sich, Lewis heute noch zu lesen.

„Ich bin gebeten worden zu erklären, was die Christen glauben, und ich will mit dem Hinweis beginnen, daß sie eines nicht zu glauben brauchen. Als Christ braucht man nicht zu glauben, alle anderen Religionen seien durch und durch falsch. Ein Atheist muß davon ausgehen, daß alle Religionen dieser Welt in ihrem Kern ein einziger großer Irrtum sind. Dem Christen steht es frei zu glauben, daß selbst die abstrusesten Religionen zumindest ein Körnchen Wahrheit enthalten. Solange ich Atheist war, mußte ich mir immer einreden, der größte Teil der Menschheit habe sich in der für ihn wichtigsten Frage ständig im Irrtum befunden. Doch als ich Christ wurde, konnte ich die Dinge großzügiger betrachten.

Allerdings wird der Christ in den Punkten, in denen das Christentum sich von den anderen Religionen unterscheidet, natürlich die christliche Auffassung für richtig halten. Es gibt hier wie in der Mathematik nur eine richtige Antwort auf eine Frage; alle anderen Antworten sind falsch. Aber wie in der Mathematik können auch hier manche verkehrten Antworten näher am richtigen Ergebnis liegen als andere, die vielleicht schon vom Ansatz her verkehrt sind.“[1]


[1] Clive Staples Lewis. Pardon, ich bin Christ: Meine Argumente für den Glauben. Brunnen: Gießen, 201221. S. 43.