Es ist Donnerstag. Ein Blick auf die Facebookseite des Kindercafé des CVJM sagt mir: morgen ist Gebetsfrühstück.
Am Freitag führt mein Weg also zuerst zum Bäcker im Vorhof der Stadtwerke.
Mittlerweile haben sich die Verkäuferinnen daran gewöhnt, dass ich einmal in der Woche 40 Brötchen hole und sie fragen nicht mehr, wofür ich die denn brauche.
Als ich vor etwa zehn Jahren das erste Mal fürs Gebetsfrühstück Brötchen holte, waren es gerade mal 10 Stück, die ich brauchte, denn damals war es eine ganz kleine Gruppe, die sich (damals noch Mittwochs) wöchentlich traf, um gemeinsam zu beten, zu singen, ein paar Gedanken zum Bibeltext des Tages auszutauschen und gemeinsam zu frühstücken.
Damals war es so, dass sich die Sekretäre (und später auch der jeweilige Praktikant und eine ABM-Kraft) und ich im Stillen Raum ganz oben in der rechten Haushälfte zusammen fanden, wo die große Kerze angezündet und dann gesungen, Bibel und Losung gelesen und gebetet wurde und dann alle zusammen in die Küche gingen, um zusammen zu frühstücken.
Mit den wachsenden Aufgaben des CVJM, wie z.B. die Schuljugendarbeit in der IGS wurde der Kreis der Mitarbeiter größer: Praktikanten, FSJler und junge Leute aus internationalen Austauschprogrammen (z.B. aus Frankreich, Weißrussland, Kolumbien und Chile) – dazu kommen Leute, die mal im CVJM gearbeitet haben und nun in Elternzeit zu Hause sind sowie seit ein paar Monaten auch Flüchtlinge, die unserem CVJM in besonderer Weise verbunden sind.
So wurde der Stille Raum längst zu klein – und auch den Tisch in Küche gibt es nicht mehr.
So findet sich nun zum Wochenabschluss, immer Freitags früh um 10 Uhr, eine Gruppe von ca. 15 bis 20 Leuten zusammen.
Geändert hat sich auch, dass jetzt zuerst gefrühstückt und dann gesungen, in der Bibel gelesen und gebetet wird.
Wenn alle zusammen kämen, die schon einmal beim Gebetsfrühstück dabei gewesen sind, käme gewiss schon eine recht große – und erfreulich vielfältige – Gruppe zusammen, die diese ganz besondere Form der Beisammenseins schon einmal erlebt haben. Ein Beisammensein, das sowohl der Gemeinschaft dient, als auch mit Liedern und Gebeten die Arbeit unseres CVJM und jedes einzelnen Mitarbeiters auf ganz besondere Weise begleitet.
Gudrun Koball