Der C. S. Lewis Adventskalender – 6/24

Von manchen Dingen, die man in seinem Leben liest, fühlt man sich sofort ertappt. Als hätte der Autor die jeweiligen Worte speziell für einen selbst geschrieben. Ähnlich erging es mir mit folgender Passage aus Pardon, ich bin Christ:

„[I]ch sollte nie fragen: ‚Gefällt mir diese Art Gottesdienst?‘, sondern: ‚Sind die Lehrsätze wahr? Finde ich hier Heiligkeit? Drängt mich mein Gewissen hierhin? Ist mein Widerwille gegen diese Tür [= Gemeinde] meinem Stolz oder bloß meinem Geschmack oder meiner persönlichen Abneigung gegen den Türhüter [= Gemeindeleiter] zuzuschreiben?‘“[1]

Es gibt sicherlich viele christliche Gruppierungen, denen ich aus inhaltlichen/theologischen Gründen fern bleibe und von denen ich mich bewusst distanziere. Doch ebenso besuche ich viele Gottesdienste und Gemeinden nicht, weil mir die Art und Weise ihrer Gottesdienste nicht zusagt. Es muss Vorsicht geboten werden, Letzteres nicht mit einer theologisch relevanten Debatte zu verwechseln. Gemeindestil und Gemeindelehre sind zwei Paar Schuhe und verdienen eine unterschiedliche Gewichtung. Sicherlich geht ab und zu beides Hand in Hand, doch wir sollten nicht vorschnell über Glaubensgeschwister urteilen, nur weil sie eine andere Art haben, Gott zu begegnen. Denn gerade in der Vielfalt an Möglichkeiten der Gottesbegegnung wird doch die Größe Gottes erkennbar! So bleibt das heutige Zitat Lewis‘ für mich eine immer wiederkehrende Ermahnung im Umgang mit anderen Gemeinden.


[1] Clive Staples Lewis. Pardon, ich bin Christ: Meine Argumente für den Glauben. Brunnen: Gießen, 201221. S. 16.

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